Bitte sehen Sie sich unser Video an:
(nur in deutsch, eine englische Version ist hier verfügbar)
Im Folgenden wird – nur in einigen wesentlichen Auszügen – der Dickdarm- und/oder Magen-Dünndarmschwerpunkt der Symptomatik dieser chronischen Magen-Darmprobleme des Hundes aufgeführt, deren exakte Differentialdiagnose (genaue Symptomzuordnung) durch Ihre/n Tierarzt/-ärztin gestellt werden sollte. Kombinationen beider IBD-Spielarten (IGOR®=Oberbauch / IBD=Dickdarm) kommen vor. Eine Übersicht über die IBD sehen Sie hier. Der Fragebogen ist lernfähig und entwickelt sich durch IHRE Rückkopplung weiter. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sensibilisiert jedoch in Sachen IBD / IGOR®, er kann und will den Besuch bei Ihrem/Ihrer Tierarzt/-ärztin nicht ersetzen.
Eine zu empfehlende IBD-Übersichtsarbeit des wissenschaftlich einhellig anerkannten IBD-Spezialisten Prof. JERGENS mit der häufig bestehen bleibenden tierärztlichen Unklarheit, was faktisch Betroffenen zu raten/zu geben ist, finden Sie hier.
Die typische Symptomatik/Befunde von IBD / IGOR® treten individuell üblicherweise nicht im Vollbild der Einzelsymptome auf und sind über sporadische Langzeitbeobachtungen auch über Jahre zu generieren! Differentialdiagnostisch ist eine Futtermittelallergie auszuschließen.
Es kam/kommt dabei in diesem Projekt, das im angelsächsischen Raum -aus gutem Grund- anerkanntere System der Bürgerwissenschaft (Citizen Science) zur Anwendung: Tausende Betroffene schilderten über Jahre in klassischen Behandlungen, aber auch Telemedizin Einzelsymptome, wir hörten einfach zu und über die vielen Jahre ergab sich aus dem zunächst verwirrenden Puzzle an Einzelsymptomen ein überwiegend anamnestisch angegangenes therapeutisches Vorgehen. Unser psycho-somatischer Ansatz impliziert, dass auch Hunde einen REM-Schlaf und Träume haben. Somit haben manche auch verletzte, nachhaltig gekränkte Seelen. Dies hat endlich ätiologische Beachtung zu finden: IGOR®– / IBD-Klassiker sind z.B. (häufig zutiefst gekränkte, kaskadiert endlich situativ aggressive) rumänische Tierheimhunde…
* Dieses Puzzle wird komplett gelöst durch www.ibd-hund.de
Der aktuelle Fragebogen reflektiert dieses Vorgehen und lernt evtl. auch durch IHRE Beobachtungen, lieber kritischer Leser, weiter…
Symptome / Befunde bei IBD/IGOR®
Klassische IBD = Dickdarmschwerpunkt
- Allgemeinbefinden ungestört, in der Regel kein Fieber, ausser in akuten Krisen
- öfters mal kleine „kompartimentierte“ Kotballen (wie „Nürnberger Würstchen“)
- allgemein steigernde Unruhe, teilweise auch zunehmende Unzugänglichkeit oder Schreckhaftigkeit, Ängstlichkeit / Phobien (Psycho-somatische Komponente)
- auffallend laute Darmgeräusche
- offensichtliche Bauchschmerzen
- häufiger Kotabsatz ( >3 mal täglich, bis zu 10 mal)
- teilweise explosionsartige Kotentladung ohne große Absatzmenge
- überwiegend kleine Kotmengen
- überwiegend schleimiger, in Schleim gehüllter, teilweise auch (hell-)blutig strähnig beaufschlagter Kot, auch ohne Durchfall
- immer wiederkehrendes Geschehen, sich teilweise über die Zeit (Jahre!) langsam steigernd, als Ausdruck des „immunologischen Gedächtnisses“ der sich immer wieder erneuernden Darmschleimhautzellen
- klassische Durchfallbehandlung – wenn überhaupt – kaum auf Dauer erfolgreich
- auffallende, kurzzeitige positive Reaktion auf parenterale Kortisonapplikation
- im Falle einer komplexen IBD auch fieberhaft mit komplett therapieresistent hochakutem bis chronischem Verlauf
- CRP in der Regel (nicht immer) erhöht
IBD-Symptom: Blutiger Schleim im Kot (links), normaler Kot (rechts)
IGOR® = Dünndarm-Magenschwerpunkt
- Reflux/Erbrechensneigung wässrig/schleimigen, teilweise saueren, gelblichgrünlichen Mageninhalts
- gebetsartige Stellung mit vorgestreckten Vordergliedmaßen und erhobenem Hinterteil
- teilweise massive Darmgeräusche insbesondere nachts (Parasymptikotonus)
- Schmatzen, sabbern
- Teppich lecken (lick-fit, Beispiel hier)
- Hervorbringen saurer Magenflüssigkeit
- wässriger Durchfall, rezidivierend, helle Stühle, ganz offensichtlich bedingt durch Vateri-Papillenschwellung (Galle-/Pankreas-Enzymrückstau, entsprechend erhöhte Labormesswerte Pankreas-PLI/Leber-AP) im Dünndarm
- Unruhe, Schreckhaftigkeit
- Kotabsatz und -qualität meist unauffällig
- allgemein steigernde Unruhe, teilweise auch zunehmende Unzugänglichkeit oder Schreckhaftigkeit (psycho-somatische Komponente)
- Ängstlichkeit
- Phobien
- zunehmende Aggressivität
- erhöhtes Cortisol als Stress-Parameter
- CRP +- immer in der Norm, ausser bei den häufig vorkommenden Mischformen mit der klassischen IBD; labordiagnostisch unauffällig
- teilweise entsprechend mittelgradig erhöhte Organ-Laborwerte können Grundlage bilden, Hepatitis und oder Pankreatitis zu vermuten…
- Oesophagus-/Magen-Darmspiegelung (Magen siehe Bilder unten) unspezifisch entzündliches Bild mit histologisch schleimhaut-assoziierten, meist geringgradiger Fibrose und lediglich locker eingestreuten granulo-lymphozytären Zellen und punkt-/flächenförmigen Schleimhaut-Einblutungen.
- Immer wieder begleitender Giardien-Befall wird fälschlich als ursächlich für IGOR-Symptomatik interpretiert und ohne klinischen impact therapiert: wird das Mikrobiom-Milieu hingegen langfristig optimiert, verschwinden auch die (kommensalen) Giardien wieder…
IGOR® tritt häufig als psycho-somatische Krankheit des Oberbauchs in Kombination mit Fragmenten oder Vollbild der klassischer IBD-Symptomatik auf.
Die unsererseits seit über 20⁹ Jahren anamnestisch beobachtete auffallende Spiegelung der Darmsymptome (Stichwort z.B. Reizdarmsyndrom/M.Crohn des Besitzers versus IGOR®/IBD seines Hundes und umgekehrt…) wurde kürzlich von Sundman et. al 2019 in Nature endlich auch wissenschaftlich anhand vergleichbar erhöhter Stresshormone beider belegt.
Weitere Infos: Reizdarm-Mythen: Neuer heißer Scheiß – DocCheck